Seit Sonntag wieder Zuhause habe ich nun endlich mal Zeit, euch von meiner unglaublich tollen Reise zu erzählen. Geplante Abfahrt war Montag um 22:00 Uhr, diese hat sich auf 01:30 Uhr verschoben, da der Bus vorher schon mehrere Stops gemacht hat, um die Reiseteilnehmer einzusammeln und es zu Verspätungen gekommen ist. Am Dienstagnachmittag gegen 18:00 Uhr sind wir dann endlich in der ersten Pension, Provinz Corrientes angekommen. Die Zimmer top, gut ausgestattet und blitze-blank! Bei der Hitze haben wir uns natürlich direkt im Pool abgekühlt und den restlichen Abend dann ruhig und musikalisch verbracht, einer der Italiener hat seine Gitarre mitgebracht und dazu haben wir etwas gesungen. Insgesamt waren 17 Nationalitäten vertreten, die in Argentinien und Uruguay verteilt leben. 16 Deutsche, 2 Schweizer, 2 Österreicher, 12 Italiener, Belgien, Hong Kong, Dänemark, Finnland, Schweden, Frankreich, Norwegen, Türkei, Thailand, USA, Argentinien. In der Gesamtzahl waren wir um die 50 Jugendliche. Am Mittwoch Morgen haben wir unsere Reise fortgeführt und in der Zielprovinz Misiones die erste Exkursion durch die Minen "Wanda" gemacht. Abends sind wir dann endlich in dem Hotel angekommen, in dem wir die restlichten Tage verbrachten. Auch an diesem Hotel fehlte wirklich nichts. Schöne, super saubere Zimmer, einen ausreichend großen Pool, genug Aufenthaltsplatz, einfach perfekt! Nachdem wir uns etwas ausgeruht und gegessen haben, saßen wir gemütlich zusammen und haben etwas getrunken, Musik gehört und gequatscht. Die Betreuer haben uns unter Aufsicht die Verantwortung gelassen, da wir natürlich auch jeden Morgen früh fit sein mussten. Das hat ohne weiteres super geklappt. Gegen 3 bin ich schlafen gegangen. Dann kam der 1. große Tag, der um 7 Uhr losging. Nachdem Frühstück sind wir mit dem Bus zum Nationalpark Iguazú, argentinische Seite gefahren. Ihr glaubt nicht wie aufgeregt ich war, da spielt Müdigkeit überhaupt keine Rolle! Im Nationalpark ging es erstmal zu Fuß zur "Bahn", die uns zum ersten Wasserfall, dem "Rachen des Teufels" führte, dieser Wasserfall war sozusagen unter uns. Um dort anzukommen, sind wir einer 2 km langen Plattform entlang gelaufen, die über die Gewässer führte und am Wasserfall endete. Der erste Wasserfall den wir dort sahen. Die einzige Kommunikation waren in diesem Moment 50 sprachlose und faszinierte Gesichter, als nächstes folgten dann natürlich die ganzen Bilder. In Gruppen, alleine, mit Flagge, ohne... dann ging es im Zug zur nächsten Station, von da aus ging der Weg über unendlich viele, verschiedene Wasserfälle. Einige waren mehr, andere weniger spannend, weit weg, so nah dran dass du komplett nass wurdest, von oben, von unten, Dieses Naturwunder durften wir in allen Arten und aus allen Perspektiven betrachten. Eine Stelle war ein See, mit Wasserfällen rundherum. Da durfte die Boottour natürlich auch nicht fehlen! Und ihr glaubt nicht wie nass wir wurden, wir sind fast im Boot geschwommen! So ging der Tag dann weiter, an Wasserfällen vorbei, gefilmt, gestaunt und Fotos gemacht, bis wir zum Schluss oben lang gelaufen sind. Um sich das etwas vorstellen zu können, es ist eine Route die dich führt. Mal neben den Wasserfällen und mal darüber. Komplett kaputt von der Hitze, dem ganzen Laufen, all dem Wasser, dem lauten Rauschen und der vorigen Nacht kamen wir gegen 18 Uhr im Hotel an. Mein Zimmer hat sich direkt schlafen gelegt. Um 21:30 Uhr sind wir dann aufgewacht, völlig verwirrt weil niemand im Hotel war, außer der Busfahrer (zum Glück!!) dieser hat uns dann erzählt dass die anderen essen gegangen sind, in einem Restaurant in der Nähe vom Hotel. Immer noch nicht geduscht sind wir dort dann verschlafen hin gehetzt, ist ja schön dass uns jemand geweckt hat.. nicht. :D Nach dem Essen haben wir uns dann tatsächlich noch geduscht, und dann wurde natürlich wieder gefeiert. Diese Nacht war wirklich die allerbeste. Bis morgens um 5 saß ich noch mit einigen zusammen, Fast wär ich vor Lachen gestorben, aufgrund eines Kumpels, der einfachen kompletten Mist geredet hat, das ging einfach gar nicht mehr klar. :D :D
Um 06:30 ging es dann auch schon wieder los. Und ja, ziemlich müde war ich diesmal schon. Aber das war so gegen 10 Uhr vorbei. Das Ziel war der Nationalpark Brasiliens, also das ganze von der anderen Seite. Der Weg war wesentlich kürzer, wie auch der Aufenthalt. Es ging so ziemlich nur geradeaus, an den Wasserfällen vorbei, welche etwas weiter weg waren und nicht so spannend wirkten. Der letzte Wasserfall hat aber wieder voll fasziniert. riesig und mit wunderschönen Regenbögen, das Wasser prasselte auf dich nieder. Darüber flogen Vögel und auf deiner Haut ließen sich die Schmetterlinge nieder. Ein unglaubliches Szenario, wovon ich noch lange träumen werde!
Zum Mittagessen fuhren wir zu einem "Comedor" wie ein riesiges Restaurant, allerdings weniger formal. Und Buffet zum satt essen!!! *_* Im Vorraum war ein kleiner Shop, mit verschiedensten Dingen, überwiegend nicht so prickelnd, deshalb sind wir nach dem Essen auch zügig wieder in den Bus gestiegen. Als einer der Jungs einstieg mit dem Argentinien-Trikot in der Hand und den Worten "100 Pesos" (6 Euro), stürmten alle wieder raus. Was mir übrig blieb war das Trikot in L. Geht mir bis zu den Knien, aber gut. Ich bin unglaublich stolz, endlich dieses Trikot zu besitzen, unglaublich stolz Teil dieses Landes zu sein. In Shopping-Stimmung ging es dann von Brasilien über die Grenze nach Paraguay, Ciudad del Este (Stadt des Ostens). Grenzkontrollen werden dort nicht durchgeführt, so ist der Drogenschmuggel ein großes Thema. Damit zusammen hängend durften wir im Bus und auch außerhalb leider keine Fotos oder Videos machen, da viele Leute denken, damit in Verbindung gebracht zu werden, so hat unser Guide uns das erklärt. Dieser war übrigens beide Tage immer bei uns. Ciudad del Este war irgendwie ein Mix aus Hong Kong, Indien und New York, Großstadtmäßig, trotzdem offensichtlich arm, viele Straßenstände, ziemlich voll, Motorrad-Taxis und Freeshops. Eine sehr komische Mischung, es war aber total cool. Klar musste man wegen Raub und so aufpassen, aber das sind wir ja nun gewohnt. Im Freeshop habe ich mir etwas Mädchenkram und 43er Likör gekauft (normal hier nicht zu kriegen). für 15 Dollar. Das leckerste was es gibt, Gruß an die R10C, Klassengetränk! Die, die es nicht wissen, mit Milch schmeckt der wie Mc Flurry!! Leider blieben uns in Paraguay nur 1 1/2 Std., wir hätten noch ewig dort bleiben können! Dann stand auch schon unser letzter gemeinsamer Abend an... Pool, Empanadas, Pizza, Musik, Fernet, mein Likör und Bier und die tollste Gruppe. So gings zum letzten Mal bis zum Morgen rund. Der Likör war ruckzuck leer, kam absolut gut an und ist jetzt international berühmt, dafür wurde mir am nächsten Morgen noch gedankt. :) Trauriger weise war morgens dann die Abfahrt. keiner wollte nach Hause. Als wir im Bus saßen und es Nacht wurde, kam die gewohnte Party Stimmung wieder hoch. Also wurde die Musik aufgedreht und getanzt wie immer, uns hindert nichts am feiern! :) Als ich morgens um 7 Uhr aufwachte waren wir bereits in Rosario (meine Stadt). Dort stiegen eine Menge aus. Unter anderem 4 Austauschschüler, die von Rosario aus den Bus nach Uruguay nehmen mussten, allerdings erst um Mitternacht. Also brauchten sie jemanden, der sie den Tag über betreut, für meinen Vater kein Problem, also alle mit nach Hause! Im Terminal waren noch 2 weitere Mädchen, die von Rosario aus weiterreisen mussten. eine um 13 Uhr, die andere um 14 Uhr. Ok, dann nehmen wir euch doch auch nochmal mit! Ach genau, dann war da noch eine Freundin, die auf den Bus ins Nebendorf gewartet hat, aber die musste mein Papi natürlich auch noch rumbringen. Viel zu großes Herz! So sind wir dann zu neunt in einem ganz normalem Auto durch Rosario geeiert, haben noch ordentlich Gebäck gekauft und dann ganz gemütlich gefrühstückt. Ach ja, was ich gar nicht erwähnt habe, denselben Nachmittag hat meine Cousine in unserem Haus noch ihren Geburtstag mit der ganzen Familie gefeiert. Typisch argentinisch: Egal wie viel ich habe, ich teile es mit allen, die es brauchen, egal wie viele es sind. Nach dem Frühstück haben wir den Jungs und Mädels die Stadt gezeigt, die eine danach direkt zum Terminal gebracht und sind mit dem Rest dann zurück gefahren, um den Geburtstag zu feiern. Natürlich mit Asado. Übrigens war ich echt verdammt müde, und musste am Montag zur Schule. Die anderen konnten schön im Bus schlafen. Nach dem Essen haben wir uns mit einigen Freunden in der Stadt getroffen, und sind nachts um 23:30 Uhr letztendlich zum Terminal gefahren, damit die Lieben ihren Bus nach Hause nehmen können. Der nächste Schultag war ein absoluter Schlaftag. Aber man hilft ja gerne, außerdem war es ein absolut schöner Tag mit super Leuten. Was mich hier absolut fasziniert, ist diese herzliche Teilungsbereitschaft. Etwas, was ich auf jeden Fall mit nach Deutschland nehmen werde.
Das war die schönste Reise meines Lebens, das schönste was ich je gesehen habe.
Mag sein, dass dieses Land wirtschaftlich und politisch wahre Probleme hat, diese wurden aber von den Menschen verursacht. Die Natur ist der wahre Charakter dieses Landes, und darin habe ich mich verliebt!

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Diese Frechdachse klauen dir dein Essen, kackendreist! |
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Wenn dir 500.000 Leute durchs Bild rennen... |
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Gesichtertausch: Buskrankheit bei langem nebeneinander sitzen mit derselben Person |